Wespenalarm! Für Allergiker sind Wespenstiche besonders gefährlich.
Der Spätsommer ist die Zeit der Wespen. Sticht eine Wespe zu, ist dies unangenehm und meist schmerzhaft. Kritisch wird es bei einer Insektengift-Allergie. Für Allergiker kann ein Wespenstich sogar lebensbedrohlich sein. Doch es gibt wirksame Sofortmaßnahmen.
m Die Wespen fliegen wieder. Vorsicht ist besonders beim Verzehr von Kuchen, Eis, Grillgut oder (süßen) Getränken im Freien ist geboten: Lieber genau hinschauen, bevor etwas in den Mund gesteckt wird. Ebenfalls sehr anziehend auf Wespen wirken süßliche Parfüms, Aftershaves oder Haarsprays.
Spätsommer ist Wespenzeit
Die Wespenplage im Spätsommer hat einen biologischen Grund. Die Wespen suchen Nahrung. Denn ab etwa Ende August brauchen die Wespen Zucker, um den Winter zu überleben. Zucker finden sie in Fallobst oder in den Lebensmitteln, die wir verzehren.
Wespen sind grundsätzlich harmlos. Fühlen sich die Tiere bedroht, stechen sie zu.
Wespenstich – was tun?
Zuerst sollte geprüft werden, ob der Stachel der Wespe noch in der Wunde steckt. Falls ja, sollte er am besten mit einer Pinzette schnell und sehr vorsichtig entfernt werden.
Anschließend muss die stachelfreie Wunde schnell mit einem feuchten Tuch oder einer kalten Gel-Kompresse gekühlt werden. Die Kühlung hilft gegen den Schmerz der ersten Stunden nach dem Wespenstich. Später kommen Juckreiz und eine Schwellung hinzu. Diese können durch Salben oder Gels mit Antihistaminika bekämpft werden.
Wespenstich: Schnelle Hilfe für Allergiker notwendig
Kommt es – außer an der Stelle des Wespenstichs – zu allgemeinen körperlichen Reaktionen, ist Vorsicht geboten. Beschwerden an anderen Körperstellen können ein Hinweis auf eine allergische Reaktion sein. Für Allergiker kann ein Wespenstich schnell lebensbedrohlich werden. Treten Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen auf, sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden.
Notfallset ist Pflicht für Insektengift-Allergiker
Etwa 3 % der Deutschen (2,4 Mio. Betroffene) leiden an einer Insektengift-Allergie. Wurde eine Insektengift-Allergie nachgewiesen, sollte der Allergiker stets das vom Arzt verschriebene Notfallset mit Adrenalinspritze, Kortison und einem Antihistaminikum bei sich haben.
Hyposensibilisierung bei Insektengift-Allergie
Eine spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung, kann Insektengift-Allergiker vor den Folgen eines Wespenstichs schützen. Bei einer ärztlichen Behandlung zur Hyposensibilisierung erhalten Patienten verdünntes Insektengift verabreicht. Der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an das Insektengift und die allergische Reaktion wird schwächer oder bleibt ganz aus.
Die Erfolgsquote einer Hyposensibilisierung liegt bei über 90 %. Einziges Manko dabei: Die Behandlung dauert zwischen 3 und 5 Jahren, manchmal auch lebenslang.
Quelle:Barmer GEK / Haufe Online Redaktion